Brunnentage
In seinem Buch An Experience Named Spirit erzählt John Shea seine Version der Geschichte von der Frau am Brunnen. Er beginnt und beendet die Geschichte mit dieser Zeile: »Lasst diejenigen, die Ohren haben zu hören, diese Geschichte hören. Diejenigen, die Augen haben, um zu sehen, sollen diese Szene sehen. An einem Brunnen ist alles möglich.«
Wie John Shea es so treffend formuliert: An einem Brunnen ist alles möglich. Deshalb versammeln wir uns zu Brunnentagen. Sie sind reiche und vielschichtige Tage der Besinnung, an denen wir an der Quelle Seines Wortes innehalten und einen Tag lang auf die Geschichten Gottes hören. Doch wir tun dies immer als Volk Gottes, das seine eigenen Geschichten von Segen und Fluch, Leben und Tod mitbringt. So lernen und üben wir die Kunst des Hörens auf die Geschichten Gottes in allen Dingen, in uns selbst, in den anderen, in der gesamten Schöpfung und in der Weite der Schrift, damit wir jede Geschichte, die Gott uns erzählen will, achten und ehren können.
Durch diese lebensspendende, verwandelnde Begegnung mit dem Wort Gottes versuchen wir, Gottes Geschichte durch die Worte und Taten unserer Geschichten zu erzählen. Gestärkt durch die Begegnung am Brunnen kehren wir dann in unsere Welt zurück, erfüllt von der Überzeugung, dass wir durch die Tage und Taten unseres Lebens weiterhin sein lebendiges Evangelium schreiben.
»Gesegnet sind diejenigen, die schöne Dinge an bescheidenen Orten sehen, dort, wo andere Leute nichts erblicken.«
Brunnentage des 2. Halbjahres 2023
In Psalm 137 beklagt sich das Volk Israel über eine grausame Andeutung, die ihm während seines Lebens im babylonischen Exil gemacht wurde. » An den Strömen von Babel, da saßen wir und wir weinten, wenn wir Zions gedachten. An die Weiden in seiner Mitte hängten wir unsere Leiern. Denn dort verlangten, die uns gefangen hielten, Lieder von uns, unsere Peiniger forderten Jubel: Singt für uns eines der Lieder Zions!«
In der Tat, wenn der Unterdrücker ein Lied verlangt, ist es leicht zu verstehen, dass die Unterdrückten sich sträuben. »Wie hätten wir singen können die Lieder des HERRN, fern, auf fremder Erde?« Doch was passiert, wenn nicht der Machthaber, sondern der Gefangene sich entscheidet, ein Lied zu singen? Was geschieht, wenn unsere Lieder nicht aus der Unterwerfung geboren werden, sondern unser Weg des Widerstands werden?
In Psalm 68 nach Huub Oosterhuis hören wir etwas von dem Widerstand der die Gospel Lieder durchströmt und die wir in diesen Brunnentage auf die Spur kommen wollen, als Quellen von Leben, Heilung und Hoffnung auch für unser Leben.
»Eine Schar mit Gesang und Gitarren,
trommelnde Mädchen, höre:
Er ist unser Quell, singen sie,
wir singen die Monster weg,
die Stieren werden besänftigt-
wir singen die Ferne herbei,
die fremden Völker zu Freunden:
Wir singen Menschen vernünftig,
wir alle, fremde Bekannte,
kommen zur Ruhe, summen Friede.«
»We shall overcome« - Wenn Lieder zu Quellen von Leben, Heilung und Hoffnung werden
Mo 25.09. | »Lord, How Come me here?«: Wenn wir weder leugnen noch lügen, um zu leben |
Mo 23.10. | »There is a balm in Gilead« : Heilung über Müdigkeit, Enttäuschung und Unvermögen hinaus |
Mo 20.11. | »In that Great Getting up Morning«: Eine Hoffnung auf das, was wir uns selbst nicht geben können |
jeweils von 10.00-16.00 Uhr im Saal St. Marien, Vallendar | Leitung: Rosemarie Monnerjahn und Erik Riechers SAC
Brunnentage in Dernbach
»We shall overcome« - Wenn Lieder zu Quellen von Leben, Heilung und Hoffnung werden
Sa 23.09. | »Lord, How Come me here?«: Wenn wir weder leugnen noch lügen, um zu leben |
Sa 21.10. | »There is a balm in Gilead«: Heilung über Müdigkeit, Enttäuschung und Unvermögen hinaus |
Sa 18.11. | »In that Great Getting up Morning«: Eine Hoffnung auf das, was wir uns selbst nicht geben können |
jeweils von 10.00 – 16.00 Uhr im Kloster Maria Hilf, Katharina-Kasper-Str.10, 56428 Dernbach/ Leitung: Rosemarie Monnerjahn und Erik Riechers SAC
ANMELDUNGEN bis 1 Woche vorher erforderlich: telefonisch 0261 6408 200 , Email: info@siebenquell.de
Abende im Dezember 2023
Advent-Medaillons: »Wie weit ist die Nacht, wie weit?«
Im Buch des Propheten Jesaja gibt es eine sehr kurze Geschichte über die Beziehung zwischen einem Wächter des Morgens und dem Volk.
»Von Seir ruft man mir zu: Wächter, wie weit ist die Nacht?
Wächter, wie weit ist die Nacht?
Der Wächter hat gesprochen: Es kommt der Morgen und auch die Nacht!
Wollt ihr fragen, so fragt! Kommt wieder!«
Jes 21,11-12
So kurz die Geschichte auch ist, sie trägt zwei Stränge des adventlichen Wartens in sich. Erstens spricht sie von der Ungeduld und Ungewissheit, die aus langen Wartezeiten entstehen. Zum anderen bietet sie einen Hoffnungshorizont, der realistisch ist und die Spannung, die ein Leben zwischen Verheißung und Erfüllung mit sich bringt, nicht einfach wegwischt.
Wir laden Sie ein, diese beiden Adventsabende mit uns zu verbringen und sich auf den sanften Fluss der Hoffnung einzulassen: beginnend mit dieser biblischen Geschichte, über eine Adventsdeutung für unsere Zeit, hin zu einer neuen Geschichte und schließlich zu einem Lied auf unseren Lippen.
Wie weit ist die Nacht, wie weit?
Mo 11.12. | Der Weg zur Mauer: Die Fragen aus dem Herzen unserer Unsicherheit |
Mo 18.12. | Die Antwort von der Mauer: Das Herz eines Wächters |
jeweils von 19.00 - 20.30 Uhr im Saal St. Marien, Vallendar | Leitung: Rosemarie Monnerjahn und Erik Riechers SAC
Anmeldung erforderlich!
Brunnentage am Lebensquell 2023
»Die Herausforderung zu verzeihen«
Es ist die tiefere Intuition Gottes, dass eine Liebe, die im Vertrauen verharrt, nicht unerwidert bleiben wird. Die biblischen Geschichten werfen diese Frage auf. Wie kann die Menschheit so unerwünscht sein, wenn Gott von Anfang an nach uns hechelt? Natürlich gibt es mehr als genug Geschichten über die verderbte Schönheit, die verkümmerte Energie und den Mangel an Wahrheit in der Menschheit. Aber in den biblischen Geschichten ist das, was Gott antreibt, die Schönheit, die Energie und die Wahrheit, die er in uns sieht, nicht die Verunstaltung, die Verdrossenheit und die Täuschung. Und hier ist die Herausforderung zu verzeihen geboren.
Sa 28.10. | Die Herausforderung zu verzeihen |
Von 10.00–16.00 Uhr im Kloster St. Dominikus, Datteln | Leitung: Erik Riechers SAC, Sylvia Ditt, Sr. Andrea OP und Sr. Josefa OP
Anmeldungen: Lebensquell Kloster St. Dominikus, Klosterstraße 7, 45711 Datteln-Meckinghoven
Telefon 02363 7286828, Email: info@lebensquell-st-dominikus.de