»Hoffe«

Wir Christen sind geboren aus der Auferstehung,
aus der überwältigenden Erfahrung, dass der Tote lebt,
dass das Leben siegt.
Alles bekommt einen neuen Sinn und eine nicht mehr klein zu kriegende Hoffnung.
Wir Christen sind geboren aus der Erfahrung, dass die Liebe alles überwindet,
dass Gottes Liebe durch den Tod hindurch trägt.
Jede Begegnung mit dem Auferstandenen wird zu einem Schritt in die Fülle des Lebens, in die Zukunft.
Nichts von der Schwere wird verleugnet, nichts von früher wird zurückgenommen, alles bekommt Wert und Sinn.
Alle Worte und Taten erhalten ein neues Gewicht, seit der Tote ins neue Leben erweckt wurde.
Wir kommen in Bewegung.
Wir haben Zukunft.
»Es scheint das Gestern gewesen zu sein, dabei ist es das Morgen. Man sagt ja immer, wir sollten ‚abwarten und hoffen‘… Doch die Hoffnung ist vor allem die Tugend der Bewegung, der Motor der Veränderung: Sie ist die Spannung, die Erinnerung und Utopie verbindet, damit wir daraus tatsächlich jene Träume verwirklichen können, die uns erwarten. Und wenn ein Traum an Kraft verliert, dann müssen wir zurückkehren, um ihn von Neuem zu träumen, in neuen Formen, sodass wir der Glut der Erinnerung mit unserem Hoffen ein neues Feuer einhauchen.
Wir Christen müssen wissen, dass die Hoffnung uns niemals täuscht und trügt: Alles entsteht, um in einem ewigen Frühling zu erblühen.
Und am Ende sagen wir nur: Ich kann mich an nichts erinnern, worin Du nicht immer schon gewesen bist.«
So beginnt die Autobiografie »Hoffe« unseres geliebten Papstes Franziskus.
Wir Christen sind aus der Auferstehung geboren und immer schon als Pilger der Hoffnung unterwegs.
Erinnern wir uns, damit wir weiter gehen können.
Rosemarie Monnerjahn
Vallendar, 8. Mai 2025