L'Chaim vom 18. April 2024

 

Weil Worte an der Schöpfungskraft Gottes teilnehmen, sollten sie eine Welt erzeugen, in der alle leben können. Unsere Worte sollten einen Samen pflanzen und Hoffnung tragen.

  

Erik Riechers SAC

L'Chaim vom 21. März 2024

 

»Das Mysterium ist ständig Wirklichkeit bei dem, der inmitten der Welt frei von sich selber ist: Wirklichkeit in ruhiger Reife unter des Bejahens hinnehmender Aufmerksamkeit. Der Weg zur Heilung geht in unserer Zeit notwendig über das Handeln.«   

 

 Dag Hammarskjöld, Zeichen am Weg

L'Chaim vom 29. Februar 2024

 

Fang damit an, dass du über dich selbst nachdenkst, damit du dich nicht selbstvergessen nach anderem ausstreckst! Was nützt es dir, wenn du die ganze Welt gewinnst und einzig dich verlierst?... Keiner ist also weise, der nicht über sich selbst Bescheid weiß. Ein Weiser muss zunächst in Weisheit sich selbst erkennen und als erster aus seinem eigenen Brunnen Wasser trinken.

 

 Bernhard von Clairvaux

L'Chaim vom 19. Februar 2024

 

Je dunkler es hier um uns wird, desto mehr müssen wir unser Herz öffnen für das Licht von oben.

 

Edith Stein

 

L'Chaim vom 2. Februar 2024

 

»Ich habe nicht um Erfolg gebeten, sondern um Wunder, und Du hast es mir gegeben.«

 

Abraham Joshua Heschel

 

L'Chaim vom 18. Januar 2024

 

Diejenigen, die unaufhörlich jedes Wort, jede Anstrengung und jeden Vorschlag anderer kritisieren, die versuchen, jede andere Stimme als ihre eigene zum Schweigen zu bringen: Sie sind nicht die Boten Gottes. Sie werden über keine Felder schweben, keine Lieder in der Dunkelheit unserer Nächte singen, zu keinen wartenden Herzen sprechen und keine Hinweise geben, wo wir das Kommen Gottes in unsere Welt erfahren können. Sie wünschen keinen Frieden auf unserer Erde und keinen guten Willen gegenüber allen Menschen. Wir werden nach Begegnungen mit ihnen keine Glorias singen.

Erik Riechers SAC

L'Chaim vom 23. November 2023

 

Reine Freiheit gibt es nicht. Jede Freiheit ist bedingt durch etwas anderes, und sie sucht sich inmitten mannigfacher Lebenszwänge selbst in ihrem Wesen. Diese Zwänge zu erkennen und sie anzunehmen, um sie aber bewusst als »arbeitenden Diener« für das persönliche Ziel einzusetzen, das ist das Geheimnis wahrer Freiheit.

Henri Boulad SJ, Dimensionen der Liebe

L'Chaim vom 9. November 2023

 

Denn letztlich geht es um die Erinnerung, ihre Quellen und ihr Ausmaß und natürlich auch um ihre Folgen.

Elie Wiesel

L'Chaim vom 9. September 2023

 

Daher macht jede schöpferische Arbeit die Menschenseele am glücklichsten; der Mensch hat den Eindruck, etwas aus dem NICHTS entstehen zu lassen, ein göttliches Tun. Der Dichter schreibt etwas, der Architekt baut etwas, der Lehrer bildet etwas (er schafft Bildung), die Frau bäckt etwas, die Schneiderin näht etwas – und alle sind sie Schöpfer! … Schöpferische Tätigkeit erfreut die Menschenseele außerordentlich, daher hat uns Gott die Karten gemischt und uns seinen schöpferischen Geist dazugegeben.

Henri Boulad SJ

L'Chaim vom 31. August 2023

 

Das Gespräch in seiner wahren Bedeutung ist nicht nur ein Zungenschnalzen, sondern manchmal auch ein tiefes gemeinsames Schweigen.

Robertson Davies

L'Chaim vom 15. August 2023

 

»… und du sollst vor dem HERRN, deinem Gott, fröhlich sein und dich freuen über alles, was deine Hände geschafft haben.« (Dtn 12, 18)

 

Wir dürfen nicht verlernen, aus der Freude zu leben.

Freude bedeutet Daseinsbereicherung.

In der Freude liegt Erhellung und Aufschwung…

Freude macht die Tore unserer Existenz auf.

In der Freude liegen ein Umfassen und ein Beschenktwerden und ein Schenken.

 

Reinhold Stecher

L'Chaim vom 31. Juli 2023

 

Der Augenblick des Fensters

 

Jemand schüttet Licht

aus dem Fenster.

Die Rosen der Luft

blühen auf,

und in der Straße

heben die Kinder beim Spiel

die Augen.

Tauben naschen

von seiner Süße.

Die Mädchen werden schön

und die Männer sanft

von diesem Licht.

Aber ehe es ihnen die anderen sagen,

ist das Fenster von jemandem

wieder geschlossen worden.             

 

Karl Krolow

L'Chaim vom 22. Juni 2023

 

»Unsere Erzählungen tun mehr als nur Standesunterschiede abzubauen und Kameradschaft und Unterhaltung zu erzeugen. Sie schaffen einen Raum für die eigene Vergangenheit, berühren ihr Fleisch durch die Erinnerung und werfen ein Licht, das uns erhellt, uns selbst und andere. Ohne diese Geschichten sind wir nur halb wir selbst; ohne sie lauert diese andere Hälfte in uns wie ein Schatten, der sich nach der Sonne sehnt.«

 

Donna Morrissey, Pluck

L'Chaim vom 25. Mai 2023

 

Alle möglichen Säfte schütte ich in mich hinein,

ich tanke mich mit Erlebnissen voll,

ich bin gut drauf und gut dran,

ich weiß, wo die Elixiere zu haben sind.

Viele Meister geben mir zu trinken

und verlängern das Leben

und verschönern mein Aussehen und stärken

die Muskeln

und lockern die Seele und tröpfeln mir die

Liebe ein

und heilen die Krankheiten.

Und wissen nichts gegen den Tod.

Versprechen Gesundheit

und wissen nichts gegen den Tod.

Sprudeln von lauter Lebendigkeit

und wissen nichts gegen den Tod.

Rastloses Trinken und wachsender Durst,

der lässt sich nicht löschen,

der ist nicht sattzukriegen,

wenn ich nicht den Brunnen finde,

den du geschlagen hast in deinem Land,

ewiger Gott….

 

Gottfried Bachl

 

L'Chaim vom 30. März 2023

 

Es gibt keine toten Punkte, die nicht zu Wendepunkten werden können – ohne Sterben keine Auferstehung, ohne Tod kein neues Leben. Das gilt manchmal auch für unser persönliches Leben, dass manches eben vorübergeht, um Neues entstehen zu lassen.

 

Alfred Delp 1944

 

L'Chaim vom 16. März 2023

 

Menschen und menschliche Dinge

muss man kennen, um sie zu lieben.

Gott und göttliche Dinge

muss man lieben, um sie zu erkennen.

Blaise Pascal

 

L'Chaim vom 2. März 2023

 

»Man sagt im Italienischen zwar, etwas sei 'hässlich wie der Hunger', doch eigentlich stimmt das nicht. Hunger kann unendlich produktiv sein, kann uns antreiben. Wer Hunger nach Erfolg hat, kann unglaublich viel bewirken. Wer Hunger nach Wissen hat, kann unglaublich viel lernen. Wer schließlich Hunger nach Leben hat, kann viel leben und erleben, kann unglaublich leben.«

aus Heiner Wilmer, Mose

 

L'Chaim vom 16. Februar 2023

 

»Es ist eine subtile Form des Unglaubens, wenn man sich an das, was man glaubt, gewöhnt hat. Es ist kraftlos. Ein wacher Glaube kann sich weder an Gott noch an die Welt gewöhnen. Denn in der Gewöhnung ist die Seele ohne Hoffnung und der Geist ohne Fragen.«

Martin Schleske, »Der Klang«

 

L'Chaim vom 2. Februar 2023

 

»Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben, das kann nur Licht.

Hass kann Hass nicht vertreiben, das kann nur die Liebe.«

 

Martin Luther King

 

L'Chaim vom 19. Januar 2023

 

»Die Perle – wunderbar, kostbar!

Sie wächst aus dem Schmerz.

Sie entsteht, wenn eine Muschel verletzt wird.

Wenn ein Fremdkörper, etwa ein Sandkorn, in sie eindringt und sie verunreinigt wird, beginnt sie eine Substanz zu bilden, mit der sie ihren Körper schützt. Es bildet sich eine schöne, glänzende Perle. Ohne eine Verletzung könnte eine Muschel keine Perle hervorbringen, denn die Perle ist eine vernarbte Wunde.

Wie viele Wunden tragen wir mit uns herum, wie viel Unschönes, Unreines wohnt in unserem Inneren!...Der einzige Ausweg ist, unsere Wunden in jene Substanz zu hüllen, die sie vernarben lässt, ja, dieses uns sogar ermöglicht zu erleben, wie daraus Perlen erwachsen können. Die Substanz ist – die Liebe.«

Paolo Scquizzato

 

24. Dezember 2022

 

Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.

Lk 2, 15-18

23. Dezember 2022

 

Die Reise ist zu Ende, wenn zwei Liebende sich finden.

William Shakespeare

22. Dezember 2022

 

Es ist besser zu reisen als anzukommen, solange wir in festem Glauben und mit selbstlosem Ziel reisen.

Margaret Atwood

21. Dezember 2022

 

Wenn du denkst, Abenteuer seien gefährlich, versuche es mit Routine. Diese ist tödlich.

Paolo Coelho

20. Dezember 2022

 

So spricht der HERR: Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau, fragt nach den Pfaden der Vorzeit, fragt, wo der Weg zum Guten liegt; geht auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!

Jeremia 6,16

19. Dezember 2022

 

Tanz mich zu den Kindern, die geboren werden wollen

Tanze mit mir durch die Vorhänge, die unsere Küsse verschlissen haben

Errichte ein Zelt des Schutzes, obwohl jeder Faden zerrissen ist

Tanze mich zum Ende der Liebe.

 

Leonard Cohen

18. Dezember 2022

 

Biblisches Urwort (zu  Gen 12, 1)

          zieh weg

          aus dem Eingespielten

          so-wie-es-sein-muss

          allzu Geläufigen

          Funktionieren

 

          es gibt

          mehr Leben

          als du denkst

          Möglichkeiten

          außerhalb deiner Sichtweite

 

          aber

          du musst es dir

          zeigen lassen

          von anderen.

 

Hildegard Aepli, Zu Fuß bis Jerusalem

17. Dezember 2022

 

Vielleicht können Reisen Engstirnigkeit nicht verhindern, aber indem sie zeigen, dass alle Menschen weinen, lachen, essen, sich sorgen und sterben, können sie den Gedanken vermitteln, dass wir vielleicht sogar Freunde werden, wenn wir versuchen, einander zu verstehen. 

Maya Angelou

16. Dezember 2022

 

Deine Augen sollen geradeaus schauen und deine Blicke richte nach vorn! Ebne die Straße für deinen Fuß und alle deine Wege seien geordnet. Bieg nicht ab, weder rechts noch links, halt deinen Fuß vom Bösen zurück! 

Sprichwörter 4, 25-27

15. Dezember 2022

 

Humor und Geduld sind die beiden Kamele, mit denen man jede Wüste durchqueren kann.

Arab. Sprichwort

14. Dezember 2022

 

"Wenn es vorbei ist, möchte ich sagen: Mein ganzes Leben lang

war ich eine Braut, verheiratet mit dem Staunen.

Ich war der Bräutigam, der die Welt in seine Arme nahm.

Wenn es vorbei ist, will ich mich nicht fragen,

ob ich aus meinem Leben etwas Besonderes, etwas Reales gemacht habe.

Ich will mich nicht seufzend und ängstlich oder voller Streit wiederfinden.

Ich will nicht damit enden, dass ich einfach nur diese Welt besucht habe."

Mary Oliver

13. Dezember 2022

 

Die geografische Pilgerreise ist die symbolische Umsetzung einer inneren Reise. Die innere Reise ist die Umsetzung der Bedeutungen und Zeichen der äußeren Pilgerreise. Man kann das eine ohne das andere haben. Am besten ist es, beides zu haben.

Thomas Merton

12. Dezember 2022

 

Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt Verpflegung für unterwegs mit euch, zieht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte. Nun schließt mit uns einen Bund! Unser Brot hier war noch warm, als wir es aus unseren Häusern als Vorrat mitnahmen an dem Tag, als wir uns auf den Weg zu euch machten. Jetzt aber, seht her: Es ist trocken und krümelig. Auch diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten; und jetzt, seht her: Sie sind brüchig. Und hier, unsere Mäntel und unsere Schuhe, sie sind durch den weiten Weg ganz abgenützt.

Joshua 9, 11-13

11. Dezember 2022

 

Mitten auf der Reise unseres Lebens fand ich mich in einem dunklen Wald, wo der gerade Weg verloren ging.

Dante Alighieri

 

10. Dezember 2022

 

Wenn du dich auf eine Reise begibst, suche keinen Rat bei jemandem, der seine Heimat nie verlassen hat

Rumi

 

9. Dezember 2022

 

Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.

Martin Buber

 

8. Dezember 2022

 

Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, und den Weg zur bewohnten Stadt nicht fanden, die Hunger litten und Durst, denen das Leben dahinschwand. Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er entriss sie ihren Nöten, er führte sie auf geraden Wegen, sodass sie zur bewohnten Stadt gelangten.

Ps 107, 4-7

 

7. Dezember 2022 

 

Wir empfangen die Weisheit nicht. Wir müssen sie für uns selbst entdecken im Verlauf einer Reise, die niemand für uns unternehmen oder uns ersparen kann.

Marcel Proust

 

6. Dezember 2022

 

Das Leben ist eine Reise. Wenn wir stehen bleiben, läuft es nicht gut. 

Papst Franziskus

 

5. Dezember 2022

 

Die einzige Reise ist die nach innen.

             Rainer Maria Rilke

 

4. Dezember 2022

 

Sie sagten zu ihm: Befrag doch Gott für uns, damit wir erfahren, ob unser Weg, auf dem wir gehen, zum Erfolg führt!  Der Priester erwiderte ihnen: Zieht in Frieden weiter! Der Weg, den ihr gehen wollt, liegt vor dem HERRN.

              Richter 18, 5-6

 

3. Dezember 2022

 

Das Größte auf dieser Welt ist nicht so sehr, wo wir stehen, sondern in welche Richtung wir uns bewegen.  

             Johann Wolfgang von Goethe

 

2. Dezember 2022

 

Die Straße gleitet fort und fort,

Weg von der Tür, wo sie begann,

Weit überland, von Ort zu Ort,

Ich folge ihr, so gut ich kann.

Ihr lauf ich raschen Fußes nach,

Bis sie sich groß und breit verflicht

Mit Weg und Wagnis tausendfach.

Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

              J.R.R. Tolkien

 

1. Dezember 2022

 

Die Weisheit gab den Heiligen den Lohn ihrer Mühen / und geleitete sie auf wunderbarem Weg. Sie wurde ihnen am Tag zum Schutz / und in der Nacht zum Sternenlicht.

                Weisheit 10,17

 

L'Chaim vom 19. Juli 2022

 

Mich durchschwebt die Vision von einem seelischen Kraftfeld, geschaffen in einem ständigen Jetzt von den vielen, die in Wort und Tat stets im Gebet sind, die im heiligen Willen leben.      

                Dag Hammarskjöld

 

L'Chaim vom 15. Juli 2022

 

Ich habe mich oft gefragt und keine Antwort gefunden,/ woher das Gute und das Sanfte kommt,/ weiß es auch heute nicht und muss nun gehen.  

                  Gottfried Benn

 

L'Chaim vom 29. Juni 2022

 

Gute Lebenslehrerinnen und -lehrer sind uneitel und können es aushalten, dass es neben ihnen auch andere gibt, die möglicherweise kompetenter sind als sie oder dass ihre Schüler sie sogar einmal überflügeln werden. Jeder Mensch braucht Lebenslehrerinnen und -lehrer, die nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern über sich hinausweisen. Gute Lebenslehrerinnen und -lehrer sind keine Gurus, die angebetet werden wollen. Sie sind vielmehr Menschen, die an wichtigen Schnittstellen des Lebens den richtigen Hinweis geben. Manchmal kommt es ja darauf an, dass einem überhaupt erst klar wird, dass man sich gerade an einer wichtigen Schnittstelle befindet. Dann lernt man von diesen wichtigen Menschen die Kunst der Unterscheidung zwischen Sinn und Unsinn, Gut und Böse, Chance oder Falle. Und den Mut, auch umzukehren, wenn man sich einmal falsch entschieden hat.

                  Angela Rinn

 

L'Chaim vom 1. Juni 2022

 

»Euer ganzes Übel besteht darin, dass ihr nicht wisst, wie schön ihr seid!«

Fjodor Dostojewski

 

 

L'Chaim vom 16. Mai 2022

 

»Ich bin ich, und das ist gut. Du bist du - du sollst du werden. Dann bin ich glücklich.«

- Carmen Kimm

 

 

L'Chaim vom 15. Oktober 2021

 

»Es gibt keine Zeit für Verzweiflung, keinen Platz für Selbstmitleid, keinen Bedarf zu schweigen, keinen Raum für Angst. Wir sprechen, wir schreiben, wir machen Sprache. Auf diese Weise heilen Zivilisationen. Ich weiß, dass die Welt verletzt ist und blutet, und obwohl es wichtig ist, ihren Schmerz nicht zu ignorieren, ist es auch entscheidend, sich zu weigern, ihrer Boshaftigkeit zu erliegen. Wie das Scheitern enthält auch das Chaos Informationen, die zu Wissen, ja sogar zu Weisheit führen können. Wie die Kunst.«

- Toni Morrison

 

 

L'Chaim vom 13. August 2021

 

»Aufrichtigkeit ist höchstwahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit.« 

                                     W.S. Maugham

 

L'Chaim vom 29. Juli 2021

 

Ein feiner Gedanke in unserem Massenmenschentum:

»Es gäbe keinen Himmel voller Sterne, wenn wir alle dazu bestimmt wären, uns denselben zu wünschen.«                                     Frances Elliott Clark (1860-1958)

 

L'Chaim vom 23. Juli 2021

 

»Wir werden es nie bereuen,

in dieser grausamen Zeit

geboren worden zu sein,

denn wir erkennen sie

als das, was sie ist:

die Zeit der Fülle des Herzens.«

 

Alice Walker, Den Pfeil aus dem Herzen nehmen

 

L'Chaim vom 14. Juli 2021

 

»Die Wahrheit, die Corona lehrt, macht ein für alle Male deutlich: Niemand ist der Herr und Meister seines eigenen Lebens. Alle sind wir unauflöslich eingebunden in ein umfassendes Netz des natürlichen und des sozialen Lebens, das wir weder mit unserem Narzissmus ignorieren noch mit unserem Egoismus dominieren können.«

 

Christoph Quarch im März 2020, »12 Lektionen von Corona«

 

L'Chaim vom 2. April 2020

 

»Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?«

 

 Vincent van Gogh (1853-1890)

 

L'Chaim vom 19. März 2020

 

Freu dich,

denn Gott hat dich

so in der Hand,

dass du dich

in keiner Weise

auf die eigene Sicherheit

zu stützen brauchst.

          Hildegard von Bingen, 1098-1179

L'Chaim vom 5. März 2020

 

Lichtkraft

 

Aus dem Himmel

eine Erde machen

aus der Erde

einen Himmel

 

wo jeder

aus seiner Lichtkraft

einen Stern ziehen  kann

 

                               Rose Ausländer

 

 

L'Chaim vom 20. Februar 2020

 

Gott sagt zum Menschen nicht:

Du musst zuerst anders werden, damit ich dich annehmen kann.

Sondern weil er ihn annimmt, kann der Mensch anders werden.

                   Klaus Hemmerle (1929 - 1994), katholischer Theologe, Bischof von Aachen

 

 

L'Chaim vom 6. Februar 2020

 

Wenn nur einmal in tausend Jahren die Sterne erschienen, wie würden die Menschen glauben und sie bewundern und für viele Generationen das Andenken an diese Stadt Gottes bewahren!

 

 

 

                        Ralph Waldo Emerson

 

 

L'Chaim vom 22. Januar 2020

 

Ich möchte Speise werden, um die Hungrigen satt zu machen;

Kleidung, um die Nackten zu bedecken;

Trank, um die Durstigen zu erfrischen;

Arznei, um den Magen der Schwachen zu stärken;

Ein weiches Bett, damit sich die Müden ausruhen;

Heilmittel und Fürsorge, um die Leiden der Kranken zu lindern;

Licht, um den Erblindeten zu leuchten;

Leben, um die Verstorbenen wieder zu erwecken.

 

 

                          Hl. Vinzenz Pallotti

 

L'Chaim vom 9. Januar 2020

 

Ausgesetzt

in einer Barke von Nacht

trieb ich

und trieb an ein Ufer.

 

An Wolken lehnte ich gegen den Regen.

An Sandhügel gegen den wütenden Wind.

Auf nichts war Verlaß.

Nur auf Wunder.

 

Ich aß die grünenden Früchte der Sehnsucht,

trank von dem Wasser, das dürsten macht.

Ein Fremdling, stumm vor unerschlossenen Zonen,

fror ich mich durch die finsteren Jahre.

 

Zur Heimat erkor ich mir die Liebe.

 

                          Mascha Kaléko

 

L'Chaim vom 12. Dezember 2019

 

Geschenke

 

Ich schenk dir eine Leere,

ich schenk dir eine Fülle.

Pack sie behutsam aus -

eins ist so zerbrechlich wie das andere.

Und dankst du mir, werd ich so tun,

als fiele er mir nicht auf, der Ton des Zweifels

in deiner Stimme, wenn du sagst: Genau

das hättest du dir gewünscht.

 

Leg sie auf deinen Nachttisch. Wachst du morgens auf,

werden sie durch die Tür des Schlafs

in deinen Kopf gelangt sein. Wo du auch hingehst,

werden sie mit dir gehn, und wo du auch bist,

wirst du dich lächelnd wundern ob der Fülle,

die du nicht weiter mehren, und der Leere,

die du auffüllen kannst.

 

                          Norman MacCaig

 

L'Chaim vom 29. November 2019

 

Für die tiefsten Dinge
gibt es keine Worte.
Worte werden hinfällig,
wenn das Mysterium aufscheint
und das Gebet ins Schweigen
übergeht.

                          John O'Donohue

L'Chaim vom 14. November 2019

 

»Glauben Sie eigentlich an Gott, Herr Bermann?, fragte sie mich einmal am Anfang. Ich war zuerst verblüfft, dann sagte ich: Wenn ich ehrlich sein soll, eigentlich nicht. Und was machen Sie dann hier in der Synagoge? Er glaubt an mich, sagte ich, und ich will ihn nicht enttäuschen.«     

                                                     aus: Michel Bergmann, Die Teilacher, 2010

L'Chaim vom 29. Oktober 2019

 

Die Art, wie Gott zu uns spricht, ist ähnlich der Offenbarung des Lichtes in den Blumen. Es ist die Wärme und die Helligkeit, die sie zum Licht hin öffnet. Und was uns an Güte, an Nähe, an Vertrauen entgegengebracht wird, ist die Art, wie Gott sich offenbart  als Person im Hintergrund jeden Aktes menschlicher Bejahung.

                                                                          Eugen Drewermann

L'Chaim vom 16. Oktober 2019

 

Ich bin berufen, etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist.

Ich habe einen Platz in Gottes Plan auf Gottes Erde, den kein anderer hat.

Ob ich reich bin oder arm, verachtet oder geehrt bei den Menschen, Gott kennt mich und ruft mich

bei meinem Namen.

                   Hl. John Henry Newman

L'Chaim vom 26. September 2019

 

Das Geheimnis, die größte Freude am Leben zu finden, ist, gefährlich zu leben.

       (Friedrich Nietzsche, 1844-1900)

 

L'Chaim vom 11. September 2019

 

Geschichten erzählt zu bekommen ist ein menschliches Bedürfnis. Je mehr wir von Idioten regiert werden und keine Kontrolle über unser Schicksal haben, desto wichtiger ist es, dass wir uns gegenseitig Geschichten darüber erzählen, wer wir sind, warum wir sind, wo wir her kommen und was möglich ist.

         Alan Rickman

 

L'Chaim vom 28. August 2019

 

»Die Wüste ist schön«, fügte der kleine Prinz hinzu...

Und das war wahr. Ich habe die Wüste immer geliebt. Man setzt sich auf eine Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Und währenddessen strahlt etwas in der Stille.

»Es macht die Wüste schön«, sagt der kleine Prinz, »dass sie irgendwo einen Brunnen birgt.«

 Antoine de St. Exupéry, Der kleine Prinz

L'Chaim vom 30. Juli 2019

 

Das Gebet ist kein gelegentlich anzuwendendes Mittel, nicht ein letzter Ausweg dann und wann. Es ist vielmehr ein fester Wohnsitz für das Innerste der Person. Alle Dinge haben eine Heimat: Der Vogel hat sein Nest, der Fuchs seinen Bau und die Bienen ihren Stock. Eine Seele ohne Gebet ist eine Seele ohne Heimat.

Erschöpft, schluchzend, nachdem sie eine Welt durchstreift, die fault an Ziellosigkeit, Unwahrheiten und Absurditäten, sucht die Seele einen Augenblick, in dem sie ihr verstreutes Leben einsammelt, in dem sie sich trennt von erzwungenen Vortäuschungen und Verschleierungen, in dem sie Komplexitäten vereinfacht, in dem sie um Hilfe ruft ohne ein Feigling zu sein. So eine Heimat ist das Gebet. Kontinuität, Permanenz, Intimität, Authentizität, Ernsthaftigkeit sind ihre Eigenschaften. Für die Seele ist das Zuhause dort, wo das Gebet ist.

                                                            Abraham Joshua Heschel

 

 

L'Chaim vom 26. April 2019

 

»Ich bin die Wärme deines Herdes an kalten

Winterabenden.

Ich bin der Schatten, der dich vor der heißen

Sommersonne beschirmt.

Meine Früchte und belebenden Getränke stillen 

deinen Durst auf deiner Reise.

Ich bin der Balken, der dein Haus hält,

die Tür deiner Heimstatt,

das Bett, in dem du liegst und

das Spant, das dein Boot trägt.

Ich bin der Griff an deiner Harke,

das Holz deiner Wiege und

die Hülle deines Sarges.«

 

Entdeckt an einer Esche vor der Abtei Marienstatt

L'Chaim vom 1. März 2019

 

Der Gott, den es nicht gibt,

in mir ein dunkler Riß,

ist meiner Seele nah,

sooft ich ihn vermiß.

(Christian Lehnert: Windzüge, Frankfurt 2o15)

L'Chaim vom 13. Februar 2019

 

Noch nie ist ein Stück Heil aus der Härte gewachsen.

                              Erik Riechers SAC

L'Chaim vom 17. Januar 2019

 

»Warum so wenige den Stern wirklich sehen? Ja, weil keiner nach ihm schaut. Mancher nimmt es sich manchmal vor, aber hat immer etwas Billigeres, das gilt und vorgeht. .... Nach was fragen wir schon! Und wo glüht noch diese echte Leidenschaft des Herzens, die keine Wüste scheut und keine Fremde, keine Einsamkeit und kein wissendes Lächeln derer, die den Gläubigen immer für einen Tor halten. Nur an dieser Leidenschaft, der sich ihr Herz verschrieben hat, wächst diese Unermüdlichkeit, die auch dann noch weise und königlich in die Knie sinkt, wenn das Ende der langen Fahrt nur im Stall sich auftut. Sie sehen tiefer und begreifen das Endgültige. Hundert Nöte des Geistes und Herzens haben sie zum Glauben befähigt.«

(Aus: Alfred Delp, Fest der Menschenfreundlichkeit Gottes, hrsg. von Roman Bleistein, Frankfurt am Main: Verlag Josef Knecht 1985.)

L'Chaim vom 13. Dezember 2018

 

Wüste

 

Wenn der Geruch

von Licht

deinen Kopf

auf die Felsen

wirft

 

wenn du den Sand schmeckst

wie frisch gebackenes

Brot

 

wenn Steine

wie Wachs einer Kerze

in deinen

Schlaf fließen

 

wenn der Beduine

mit seinen Gebeten

den Himmel

auf die Erde

holt

 

dann

wende dich

nicht um nach

den Oasen

von gestern

 

warte

auf die Stimme

des Anfangs

 

bis sie

neu in dir

singt         

                Wilhelm Bruners

L'Chaim vom 6. Dezember 2018

 

»Es macht die Wüste schön, dass sie irgendwo einen Brunnen verbirgt.«

(Antoine de Saint-Exupéry)

QUELLE: r. monnerjahn 2014

L'Chaim vom 9. November 2018

 

Die größte Gefahr, der jede Zivilisation ins Auge schaut, ist, wenn sie an kollektiver Amnesie leidet. Wir vergessen, wie kleine Anfänge zu wahrhaft furchtbaren Endungen führen. Eintausend Jahre jüdische Geschichte in Europa haben gewisse Worte dem menschlichen Vokabular hinzugefügt: Zwangskonvertierung, Inquisition, Vertreibung, Ghetto, Pogrom, Holocaust. Wenn erst einmal Hass unbehelligt bleibt, ist der Weg zur Tragödie kurz.

(Jonathan Sacks)

QUELLE: bz-Berlin vom 4.11.2018

L'Chaim vom 12. Oktober 2018

 

Die Erde ist randvoll mit Himmel – und in jedem gewöhnlichen Dornbusch brennt Gott.

Aber nur jene, die sehen können, ziehen ihre Schuhe aus.

Die anderen sitzen drum herum und pflücken Brombeeren.

                      (Elizabeth Barrett Browning)

L'Chaim vom 1. Oktober 2018

 

kathedrale III

 

den säulen

an denen unsere blicke emporwandern

sind sie eingemeißelt

die

gestammelten

geweinten

geschrieenen

klagelieder

der alten

            der steinhaut

            an denen unsere blicke

            aufsteigen

            sind sie eingeschrieben

            die gesungenen

            gelachten

            getanzten

            hymnen

            der alten

der atem all derer

die vor uns hier

mit nichts als ihrem leben

heiligt

diesen raum

         Burga Gripekoven, Treibsand, 2014

 

L'Chaim vom 13. September 2018

 

Wahre Menschlichkeit ist köstlicher als alle Schönheit dieser Erde.

     Johann Heinrich Pestalozzi, 1746-1827

L'Chaim vom 18. April 2018

 

Mein Gott, mein Gott,

lass niemals enden:

den Sand und das Meer,

das Rauschen des Wassers,

das Glänzen des Himmels

und das Gebet der Menschen.

           Aus dem Gedicht von Hannah Szenes:

                 Ein Spaziergang nach Caesarea

 

          




 

L'Chaim vom 22. März 2018

 

Wenn die Sterne in tausend Jahren nur in einer einzigen Nacht erschienen, wie würden die Menschen glauben und bezeugen und durch viele Generationen die Erinnerung an die Gottesstadt bewahren, die sie erblicken durften! Aber diese Boten der Schönheit erscheinen jede Nacht und erleuchten das Universum mit ihrem mahnenden Lächeln.

Ralph Waldo Emerson,
Nature, 1836

 

L'Chaim vom 20. Februar 2018

 

draußen zuhause                                                          

der gemeinschaft der frohbotinnen                                      

 

I

pass dich nicht an

wage zu gehen

wenn du

gehst

 

nimm nichts mit

außer einem

bissen brot

einem schluck

wein

 

und

einer handvoll

versöhnung

 

aus: Wilhelm Bruners, »ZUHAUSE IN ZWEI ZELTEN«, S. 42

 

L'Chaim vom 4. Februar 2018

»Die Kunst kann Menschen bewegen und ändern auf subtile Weise, denn, wie die Liebe, spricht sie durch und zu dem Herzen.«

                                  Martin Luther King Jr. in einem Brief an Sammy Davis Jr., vom 20. Dez. 1960

 

L'Chaim vom 9. Januar 2018

Wie leicht ist mir, mit Dir zu leben, o Herr!

Wie leicht ist mir, an Dich zu glauben!

Wenn mein Verstand sich dem Zweifel öffnet oder kraftlos wird,

wenn die Klügsten unter den Klugen

nicht über den heutigen Abend hinaussehen

und nicht wissen, was morgen getan werden muss –

gibst Du mir Klarheit und Zuversicht,

dass es Dich gibt

und dass Du Sorge tragen wirst,

dass nicht alle Wege des Guten verschlossen sein werden.

Auf der Höhe meines irdischen Ruhmes

blicke ich mit Verwunderung zurück, auf jenen Weg

durch die Hoffnungslosigkeit – hierher,

von wo aus auch ich der Menschheit

einen Abglanz Deiner Strahlen schicken konnte.

Und wie viel Zeit auch nötig sein wird,

um Deine Strahlen widerzuspiegeln,

Du wirst sie mir geben.

Und was ich nicht mehr schaffen werde, heißt –

dass Du es Anderen vorbestimmt hast.

 

Gebet von Alexander Solschenizyn, entstanden zwischen 1958 und 1963.

[zitiert nach: Alexander Solschenizyn, Was geschieht mit der Seele in der Nacht. Kurzerzählungen. Herbig, 2006]

L'Chaim vom 20. Dezember 2017

 

Wir kommen weit her

liebes Kind

und müssen weit gehen

keine Angst

alle sind bei dir

die vor dir waren

Deine Mutter,

Dein Vater

und alle, die vor ihnen waren

weit weit zurück

alle sind bei dir

keine Angst

wir kommen weit her

und müssen weit gehen

mein Kind.

 

Dein Großvater

8. Mai 1985   

Heinrich Böll (1917-1985)

L'Chaim vom 20. September 2017

 

Ich liebe das Septembergelb,

den Morgentau auf Spinnenfäden,

das Blatt, das nichts

am Baum mehr hält,

der kurzen Tage stummes Reden.

Der Krähe Ruf,

das Stoppelfeld –

mehr, als des Frühlings

Drang und Hast,

ist es der Herbst,

der zu mir passt.

                    Alexander Smith (1829-1867)

L'Chaim vom 4. September 2017

Ganz wie eine Mutter mit ihrem Leben

ihr Kind, das einzige,  vor Leid bewahrt,

so lass unendlich in dir wachsen

die Liebe zu jedem Geschöpf.

 

Lass deine Liebe strömen in das All hinaus,

so hoch, so tief, so weit es ist,

 

Liebe ohne Grenzen, ohne Hass und ohne Groll.

Wenn du dann stehst oder gehst, sitzest oder liegst,

solang du wach bist,

strebe danach unbeirrt;

dein Leben wird den Himmel auf die Erde holen.

 

Eknath Easwaran

L'Chaim vom 25. Juli 2017

»Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt.«   Rudyard Kipling

Rudyard Kipling

 

L'Chaim vom 18. Juli 2017

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale, nicht als Kanal,
der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt,
während jene wartet, bis sie gefüllt ist.  . . .
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.
Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst,
wem bist du dann gut?
Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle;
wenn nicht, schone dich. 

(aus einem Brief von Bernhard v. Clairveaux)

L'Chaim vom 5. Juli 2017

Darum üben wir die alte Kunst und das ehrwürdige Handwerk des Erzählens der Geschichten Gottes. Wir, die Truppe von Barden und Webern der Geschichten, handhaben die Worte des Glaubens und der Ermächtigung für und mit unserem Volk, entschlossen, niemals in unserer Resolution zu wanken, damit wir nie freiwillig oder törichterweise unseren Kontakt zu dieser Macht loslassen. Denn tief in unseren Seelen, an der dünnen Stelle, wissen wir, dass diese Macht Seinen Namen trägt. Es ist so nah wie wir kommen werden, um unsere Fingerspitzen über das Gesicht Gottes streichen zu lassen.  

Erik Riechers SAC

L'Chaim vom 30. März 2017

In einer Zeit wo viele Urteile gefällt werden und so viele Vorurteile Menschen abschrieben und abschieben, heute ein Wort des Lebens von John Shea. "Natürlich spricht Gott seine Urteile aus. Aber alle Urteile Gottes suchen unsere Möglichkeiten, nicht unsere Beschämung. Und das ist der entscheidende Unterschied zwischen die Urteile Gottes und die Urteile der Menschen".

L'Chaim vom 06. März 2017

„Nichts ist bemitleidenswerter als ein junger Mensch, der zynisch ist, denn er hat sich vom Nichts-Wisser zum An-Nichts-Glauber entwickelt.“ Maya Angelou

L'Chaim vom 21. Februar 2017

In einer Welt die zunehmend die Gewinner bewundert und alle andere als "Verlierer" verachtet, schenke ich uns heute ein warmes Wort der Weisheit. "Als ich jung war, bewunderte ich schlaue Menschen. Jetzt wo ich alt bin, bewundere ich liebevolle Menschen." Abraham Joshua Heschel

L'Chaim vom 14. Februar 2017

„Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“
Rainer Maria Rilke

L'Chaim vom 30. Januar 2017

Während zu viele Politiker eine hässliche Sprache der Ablehnung und des Ausschlusses gegenüber Ausländer und Fremde gebrauchen, und die USA (ein Land der Einwanderer) alle Grenzen schließen vor denen die sie fürchten, findet unsere Gott warme, schöne Worte für die Wanderer und Fremden dieser Erde.

"Den Fremden sollst du weder unterdrücken noch bedrängen, denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen." (Exodus 22,20)

"Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott." (Leviticus 19,34)

"Auch ihr sollt den Fremden lieben; denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen." (Deuteronomium 10,19)